von Jörg Streese

sonne, wind und regen

sonne, wind und regen

Written by:
Published on August 8th, 2010 @ 01:36:20 , using 587 words,
sonne, wind und regen
sonne, wind und regen
sonne, wind und regen
sonne, wind und regen

Diese Zeilen stammen ausnahmsweise nicht von Jörg, sondern von mir (Caro), weil Jörg mich angesichts meiner ersten Segelerfahrungen, die ich heute sammeln durfte, zur zeitweiligen freundschaftlichen Übernahme seines Blogs zwingt ;). Und auf meinen Einwand hin, dass ich gar nicht weiß, was ich schreiben soll, entgegnete er nur: Das weiß ich auch nie...

Jörg meint, dass es ihn mit einem unbändigen Stolz erfüllt, wenn er nur mithilfe der elementaren Kraft des Windes ein Fünf-Tonnen-Schiff fortbewegt. Ob ich das auch so empfunden habe, fragt er mich rückblickend. Nein, eigentlich nicht. Warum nicht?! Zum Einen war ich während des Segelns mit meinen Aufgaben heute voll beschäftigt, sodass ich relativ wenig Zeit an philosophische Gedanken jedweder Art verschwenden konnte. Zum Anderen fühlte es sich trotz Unsicherheit irgendwie ganz vertraut und selbstverständlich an. Dass es sich um fünf Tonnen handelt, war in dem Moment unbedeutend. Kein Stolz also, nur Konzentration und ein wenig Zufriedenheit, wenn ein Manöver gelungen ist. Aber auch nur etwas, denn der Prozess des Lernens hat gerade erst begonnen und ich freue mich eher darauf, mehr und mehr zu lernen und zu können, als dass ich mich jetzt schon zufrieden geben könnte.

Eine kleine Analogie: Fährt man eine Wende, wechselt das Segel von der einen auf die andere Seite des Boots. Nach einer ganz kurzen Phase des Flatterns, in der die Schot (das Seil) auf der einen Seite los gemacht und auf der anderen Seite noch ohne jeglichen Widerstand herangezogen wird, bekommt man das Segel irgendwann spürbar zu fassen. Der Wind bläht es jetzt auf und es ist an dir, deine Kraft gegen die Kraft des Windes zu setzen, bzw. durch deine Kraft die Kraft des Windes zu nutzen. Es gilt, die Schot mitsamt dem Segel rasch straff zu ziehen, sodass Segel und Wind optimal arbeiten können. Man könnte jetzt sagen, als Jörg mir vom Segeln erzählte, setzte bei mir so eine Art Flattern ein. Jetzt bin ich an dem Punkt, wo ich die ganze Angelegenheit in meinen eigenen Händen spüre. Aber die Arbeit, das Heranziehen, ist noch nicht erfolgt. Das kommt erst noch. Und folglich freue ich mich auf Lernen und Arbeit und hoffe, dass ich alles Notwendige schnell begreife.

Obligatorisch, jetzt aber noch einige Infos zum Tag:

Wir haben etwas länger geschlafen und sind nach einer kleinen Einführung für mich um 12:50 Uhr durch die Wolgaster Klappbrücke nach Krummin gesegelt. Um 15 Uhr kamen wir an. Nachdem unsere Nachbarn im Hafen den fünften Eimer Wasser aus ihrem Boot geschippt hatten, fragten wir dann doch mal nach, was sie da eigentlich tun. "Ja, wir verstehen das auch nicht. Das Wasser sollte eigentlich nur draußen sein", bekamen wir zu hören. Nach dieser lustigen Begegnung und einem späten Mittagessen (Reste von gestern) erkundeten wir den Ort, der früher mal ein Kloster und ein Gut sein Eigen nennen konnte. In der alten, schlicht renovierten Kirche spielte ein Mann Orgel. Im Café Naschkatze gab's Stachelbeerbaiser-Kuchen und Gespräche über's Wetter. Zurück auf dem Boot ging es erst um Börsenmakler, das menschliche Belohnungssystem und all die gesellschaftlichen und individuellen Probleme, auf die man von so einem Thema her zwangsläufig kommt, bevor ich Jörg zum Stadt-Land-Fluss-Spielen überreden konnte. Zum abendlichen Wein aßen wir etwas Käse bis wir begannen, die Fotos vom Tag durchzuschauen, Jörgs Laptop-Chaos zumindest etwas in Ordnung zu bringen und den Blog zu schreiben.

Ich weiß jetzt übrigens, weshalb Piraten Tücher um den Kopf tragen! Die Haare sind schlicht und einfach störend bei all dem Wind. Und so ein Tuch ist genial, um sie sich vom Leib, naja, ich meine vom Gesicht fern zu halten... ;)

1 Kommentar

Kommentar von: Janka Voß
Janka Voß

Caro, Du hast die Schuhe schön Du hast die Schuhe schön …

9.08.2010 @ 12:53


Formular wird geladen...