von Jörg Streese

Küstenwanderung in Dirhami

Küstenwanderung in Dirhami

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Published on Juni 25th, 2012 @ 12:18:57 , using 401 words,
Küstenwanderung in Dirhami
Küstenwanderung in Dirhami
Küstenwanderung in Dirhami
Küstenwanderung in Dirhami
Küstenwanderung in Dirhami
Küstenwanderung in Dirhami
Küstenwanderung in Dirhami
Küstenwanderung in Dirhami

 

Morgens regnet es und stürmt und das Barometer steht auf 996 und es sind mal gerade 14 Grad in der Kajüte.


Wo ist hier der Sommer?


Ich lese und als es aufhört zu regnen, mache ich eine Strandwanderung zu der kleinen Huk mit dem Gittermast und dem Seezeichen.

Ich komme an einer Schwanenfamilie vorbei, finde ein Fossil, das ich von Versteinerungen her meine zu kennen, komme an einer meiner Meinung nach uralten Kiefer vorbei und stolpere dann über einen Stein, der mich länger beschäftigt, weil ich mich frage, wie er wohl geformt wurde. Er hat die Form eines etwas flachen Eierbechers und ich denke, ein größerer, härterer Stein muss über tausende Jahre auf ihm gelegen haben und durch die beständigen Bewegungen im Wasser ist diese Form entstanden. Aber das ist reine Spekulation.


An der Huk finde ich eine Beobachtungshütte mit Kaminofen – in sehr ordenlichem Zustand und in der Nähe ein Plumpsklo – auch in sehr ordenlichem Zustand. Ein merkwürdiges Land.


Ob es hier so ordentlich zugeht, weil hier 50 Jahre Kommunismus herrschten oder trotz 50 Jahre Kommunismus?


Da muss ich zu Hause mal ein paar kundige Leuten ausfindig machen, die mir da was vernünftiges zu sagen können. Vielleicht mal das Osteuropa-Institut an der Bremer Uni konsultieren.


Abends dann kochen: mal wieder ne Eigenkreation.

Weisse Bohnen (aus der Tüte), eine Karotte, eine größere Zwiebel und ein paar Zehen Knoblauch, alles mit dem Hacker in kleinste Teilchen gebracht (millimetergroß) und kurz bevor die Bohnen nach 40 Minuten im Schnellkochtopf fertig sind, alles in den Wok und fünf Minuten garen. Dann die Bohnen dazu und eine kleine Dose geschälte Tomaten, fünf Minuten unter Hitze setzen, gut würzen und auf den Tisch. Habe ich zwei Tage von gegessen.


Seewetterbericht ist nicht gut: für alle Ostseegebiete Starkwindwarnung und für mein Gebiet – wobei es den Finnischen Meerbusen als Gebiet nicht gibt – SW 6-7, über SE nach N.


Also Hafentag.


Aber der nächste Tag wird garnicht so, wie angekündigt.

Morgens ist mehr oder minder Flaute und es regnet.


Ich mache ein paar Arbeiten am Schiff. Der alte Apelco GPS bekommt einen neuen Platz und aus einer wasserfesten Sperrholzplatte, die ich hier im Container gefunden habe, wird ein neuer Tisch für die Plicht. Zwischendurch wandere ich ein Stück an der Küste lang, bis der nächste Regenschauer mich wieder zu MISS SOPHIE treibt.

Aber von den angekündigten Windstärken ist hier nichts zu spüren.


Trotzdem: Sommer ist das hier nicht. Draussen sind 15 Grad.

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