von Jörg Streese

Ein Törn in ein Naturschutzgebiet - nach Jurassö

Ein Törn in ein Naturschutzgebiet - nach Jurassö

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Published on Juli 20th, 2012 @ 18:55:29 , using 530 words,
Ein Törn in ein Naturschutzgebiet - nach Jurassö
Ein Törn in ein Naturschutzgebiet - nach Jurassö
Ein Törn in ein Naturschutzgebiet - nach Jurassö
Ein Törn in ein Naturschutzgebiet - nach Jurassö
Ein Törn in ein Naturschutzgebiet - nach Jurassö

Der Törn war heute bei schwachen, manchmal böigen West-Winden ein Slalomlauf durch das Schärengebiet. Durch manchmal sehr enge Stellen, wo ich das Gefühl hatte, wenn ich die Hand ausstrecke, kann ich das Gras auf den Schärenfelsen rupfen, dann wieder durch Gebiete, wo ich den Finnischen Meerbusen und am Horizont die Containerschiffe sehen konnte, dann wieder durch Gebiete, die übersät waren mit kleinen Felsenbuckeln, die aus dem Wasser schauten dann wieder vorbei an Schären, die übersät waren mit Holz-Ferien-Häuschen.


Ich bin nicht sicher, ob ich diesen Törn ohne meinen Kartenplotter geschafft hätte, denn diese Navigation hier erfordert die völlige Konzentration einer Person und da hätte ich nicht gleichzeitig noch Pinne und Schot und Segel und Tonnen und Wind im Blick und zu händeln haben können. Und die Kardinaltonnen hier erfordern geistige Akkrobatenstücke: Es ist eine Westtonne, ich laufe mit Südkurs auf sie zu: auf welcher Schiffsseite muss ich sie lassen?


Dann war ich bei dem kleinen weißen 'Leuchtturm', der für mich den Eingang in das zweite Fahrwasser innerhalb des Schärengebietes markiert.


Auf manchen Schären ist der Name groß auf einen Felsen geschrieben, quasie wie ein Straßenname.


Nun hatte ich navigatorisch nicht mehr so arg viel zu tun, weil diese parallele zur Küste verlaufenden Fahrwasser gut betonnt und einfach zu verfolgen sind.


Aber ich musste jetzt aufpassen, meine Abzweigung aus dem Fahrwasser nicht zu verpassen und dafür hatte ich in meiner elektronischen Seekarte mir ein Markierungszeichen gesetzt und in sofern war das jetzt problemlos. Aber Karte und Realität in Einklang zu bringen. Aus einer kleinen Perspektivverschiebung ergeben sich völlig neue vermeintliche Standorte.


Irgendwann dann sah ich zu meiner Linken über dem Festland von Tammissari eine Gewitterwolkenbank sich langsam bilden unddann hörte man auch schon das Grollen des Gewitters. Und aus meinen Törns entlang der polnischen Küste wusste ich, dass sich Gewitter nicht nach der herrschenden Windrichtung richten, sondern quer dazu, deshalb habe ich sie immer gut im Auge behalten. Und das war auch gut so. Zunächst dachte ich, sie würde parallel zu mir laufen, dann aber bog sie plötzlich ab und kam auf mich zu, zog über mich weg – und da ich keine Lust auf die Böen in ihr hatte, nahm ich meine Segel runter – es waren eh nur noch 3 sm bis zum Anleger auf Jussarö – und das war auch gut so, denn dann pfiffen mir hier die Böen um den Kopf und es fing heftig an zu regnen.


Mitten in diesem Aufruhr war ich dann auch schon am Anleger, der in einem kleinen, schmalen, langen Durchgang zwischen zwei Inseln liegt, die vielleicht 100 Meter auseinander liegen. Dieser Platz, der mir ja von meinen finnischen Segelnachbarn letztes Jahr in ….... als schönster Anleger Finnlands benannt wurde, war natürlich voll und als ich überlegte, was zu tun sei, stand da schon ein Mann im Regen an der Pier und winkte mich zu ihm und deutete auf den kleinen Kutter, der da lag, es sei seiner und ich könne mich daneben legen und er nahm auch noch meine Vorleine an und belegte sie. Wunderbar.


Es gibt hier bei dem Anleger eine kleine Bar, Plumpsklos, Wasser am Wasserhahn und Elektrik, und die Schäre ist hoch beliebt und fast immer voll mit Schiffen.

 

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