von Jörg Streese

Eine gute Feh weht mir Elli vor den Bug

Eine gute Feh weht mir Elli vor den Bug

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Published on August 8th, 2012 @ 15:37:54 , using 564 words,
Eine gute Feh weht mir Elli vor den Bug
Eine gute Feh weht mir Elli vor den Bug
Eine gute Feh weht mir Elli vor den Bug
Eine gute Feh weht mir Elli vor den Bug
Eine gute Feh weht mir Elli vor den Bug
Eine gute Feh weht mir Elli vor den Bug
Eine gute Feh weht mir Elli vor den Bug
Eine gute Feh weht mir Elli vor den Bug

 

Morgens sitze ich noch beim Frühstück, als ich jemanden rufen höre. Da mich hier niemand kennt, habe ich dies nicht auf mich bezogen und das jemand kommt, um Liegegebühr abzukassieren, ist auch noch nicht vorgekommen - und der würde klopfen.

Also frühstücke ich weiter. Aber das Rufen hört nicht auf und da hier kein weiteres Boot liegt, komme ich nicht darum herum, mal zu schauen, was da los ist.

An Land steht eine freundliche, lachende Frau und ist offensichtlich erfreut, als ich mich langsam bequeme, auf sie zu reagieren. Und sie spricht mich auf deutsch an. Hhhmmm, denke ich, vielleicht Landsleute ebenfalls mit einem Schiff hier – und das ist selten, denn in den letzten 14 Tagen habe ich kein einziges deutsches Schiff mehr gesehen.


Elli ist Finnin, spricht hervorragend Deutsch und fragt, ob sie mich mitnehmen könne nach Tammissari, sie würde dort in eine Ausstellung wollen und hätte dort einen Einkauf zu tätigen und habe Lust, Deutsch zu sprechen und habe meine Fahne gesehen.


Kurz und gut, 10 Minuten später sitze ich bei ihr im Auto und wir sind auf dem Weg nach Tammissari.

Elli und ihr Mann haben hier auf der Nachbarinsel von Stuvuholmen ein Sommerhaus, und weil sie gerne Deutsch spricht und es dafür in ihrer Heimatstadt Helsinki und vor allem hier in den Ferien wenig Möglichkeiten gibt, hatte sie meine Fahne gesehen und das weitere ist schon berichtet worden.


Zuerst zeigt sie mir in Tammissari ein Wohnhaus, direkt am Wasser, an dem ich auch schon ein paar Mal vorbeigeschlendert war, was ich zwar etwas ungewöhnlich für diese Stadt fand – aber na ja, man kann nicht allen Fragen nachgehen.


Das Haus war von Alvar Aalto 1970 gezeichnet worden für seinen Freund, den Journalisten und Schriftsteller (und Segler) Göran Schildt (1917 - 2009), der sich hier niederließ.


In zwei benachbarten typischen Tammissari-Häusern ist die Christine und Göran Schildt Foundation untergebracht, die in einem der Häuser eine ständige Ausstellung betreibt.

Z.Z. sind hier Fotos von dem Segeltörn von Bettina und Göran Schildt auf ihrem Segelboot „Daphne“ nach und auf dem Nil durch Ägypten zu sehen und dazu wunderschöne Skizzen von einem Mann, dessen Name ich mir nicht aufgeschrieben habe.


Und in der Ausstellung sind die Bücher von Göran Schildt zu kaufen und es ist eine beachtliche Zahl von dicken Bänden, die dieser Mann geschrieben hat, u.a. die vierbändige Biografie Alvar Aaltos.

Und eines davon kenne ich sogar: „Im Kielwasser des Odysseus“.

Anschließend gingen wir in den Ausstellungskomplex, wo auch Helene Schjerfbeck zu sehen ist – dort aber erst einmal in den Ausstellungsraum mit zeitgenössischem finnischem Industrie-Design, vor allem von Künstlern und Desingnerinnen, die finnisch sind, aber in anderen Ländern ihre Ateliers haben. Wunderschöne Sachen sind dabei.


Zum Schluss natürlich noch einmal in die Ausstellung mit den Bildern von Helene Schjerfbeck, aber über diese aussergewöhnliche Frau habe ich ja schon geschrieben. Hier aber fiel mir noch einmal auf, dass sie schon mit 15 Jahren einen fehlerlosen, ausgefeilten Stil entwickelt hatte. Mit 15 !!!!!!!!


Dann wurde ich in das kleine Motorboot verfrachtet und schwupp waren wir auf der kleinen Insel mit ihrem Sommerhaus, wo es dann etwas zu Essen gab und weil ihr Mann genaus so gut Deutsch wie sie spricht, entstand sofort eine angeregte Unterhaltung über Finnland im letzten Krieg, über die alten Beziehungen, die es zwischen Deutschland und Finnland seit je her gegeben hat und und und.


Irgendwann wurde ich dann wieder in den Hafen gebracht. Danke für diesen wunderbaren Tag.

2 Kommentare

Kommentar von:
lothar.jentzsch

Das sind doch die Sternstunden im Leben, lieber Jörg, wenn etwas gutes beginnt und man sich darauf einlassen kann, ohne vorab eine solche Gelegenheit geahnt geschweige denn geplant zu haben. Dafür braucht es natürlich auch die Voraussetzungen von Ruhe und Gelassenheit. Dir weiter solche Erlebnisse, Lothar

9.08.2012 @ 16:43
Kommentar von: Elli Rasi
Elli Rasi

Hallo Jörg! Gestern Abend (9.8.) wartetest du noch auf den Nordwind im Hafen, wir waren durch den Tag schon gespannt ob die Reise nach Haapsalu gut gelaufen ist. Heute?!
Wir besuchten einige Freunde gestern, aber ich bemerkte am Morgen gar nicht dass Miss-Sophie noch im Hafen war! Am Abend war es zu spät zu fragen welche Pläne du für heute hast. Wir bewundern deine lange Etappen. Also wenn die richtige Winde herrschen, wünschen wir dir und Miss-Sophie eine schöne Reise!

Deine finnische Freunde Nisse und Elli

10.08.2012 @ 20:30


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