von Jörg Streese

Mit dem Blister auf dem Weg nach Ruhnu

Mit dem Blister auf dem Weg nach Ruhnu

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Published on Juni 8th, 2013 @ 08:56:00 , using 313 words,
Mit dem  Blister auf dem Weg nach Ruhnu
Mit dem  Blister auf dem Weg nach Ruhnu
Mit dem  Blister auf dem Weg nach Ruhnu
Mit dem  Blister auf dem Weg nach Ruhnu

2013_06_07 Roja – Ruhnu

1015, 23 Grad, vollkommen bedeckter Himmel, NW 2-3

 

Wieder weckt Uwe zu nachtschlafender Zeit. Ein Blick raus sagt eigentlich: kein Wind kein segeln. Aber Uwe besteht darauf, jetzt los zu wollen und wir legen ab.

Im achteren Segelschab hat er einen blauen Sack entdeckt und fragt, „Was ist das?“

„Ein Blister.“

„??????.“

„Ist ein großes, bauchiges Leichtwindsegel.“

„Das nehmen wir.“

KK 45 Grad, NW 1-2, groß und Blister hoch und wir schleichen auf Ruhnu zu.

Um 10:00 Uhr schalte ich das Echolot aus und sofort legt der Wind ein wenig zu und wir segeln mit 4-5 kn.

„Uwe“ sage ich, „das merken wir uns. Ausschalten des Echolotes führt zu einem deutlich stärkeren Wind. Das sollten wir uns merken.“

Uwe führt einen erbitterten Kampf mit drei unterschiedlichen Kursinformationen (Plotter, Sestrel- und digitaler Kompass), einer Pinne, die er nicht gewöhnt ist, einem Schiff, das seine ganz eigene Art hat, mit Wellen und Wind umzugehen und bleibt die ganzen 7 Stunden am Steuer.

Um 11:00 Uhr haben wir NW 4, wir segeln mit 5, manchmal 6 kn und queren nun den Schiffahrtsweg.

Der Wind bleibt beständig und um 14:00 öffnet sich plötzlich der völlig bedeckte Himmel und innerhalb einer halben Stunde ist über uns ein wolkenloser Himmel.

 

Das ist Lettland.

 

 

Um 15:00 Uhr sind wir in Ruhnu fest und am Steg steht ein Bremer, der auch schon im letzten Jahr mich hier begrüsste, denn er hat mit seiner finnischen Frau hier ein Häuschen.

Wir werden ihn am Nachmittag noch besuchen und wandern an der Küste längst zu dem kleinen Ort in der Mitte der Insel, wo ich Uwe die älteste Kirche Estlands zeige, aus dem Jahr 1511.

Als wir vom Strand durch den dichten Birken- und Fichtenwald gehen, überfallen uns hunderttausende von Stechmücken und es wird eine blutige Schlacht besonders von mir geschlagen.

 

Widerlich.

 

Abends dann kochen wir und um 22:00 essen wir bei einer langsam untergehenden Sonne im Cockpitt.

Für morgen ist Westwind angesagt und das heißt für uns Inseltag.

 

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