von Jörg Streese

"Für alle Vorhersagegebiete besteht eine Starkwind- oder Sturmwarnung"

"Für alle Vorhersagegebiete besteht eine Starkwind- oder Sturmwarnung"

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Published on Juni 16th, 2013 @ 18:44:00 , using 427 words,
"Für alle Vorhersagegebiete besteht eine Starkwind- oder Sturmwarnung"
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"Für alle Vorhersagegebiete besteht eine Starkwind- oder Sturmwarnung"
"Für alle Vorhersagegebiete besteht eine Starkwind- oder Sturmwarnung"

 

2013_06_16 Heltermaa

Seit Tagen beginnt der Seewetterbericht mit den Worten: „Für alle Vorhersagegebiete besteht eine Starkwind- oder Sturmwarnung“ und am Tage und in der Nacht heulen immer wieder die Sturmböen durch die Takelage.

Dann haben wir uns in die Kajüte zurückgezogen und lesen und kochen, puzzeln und zutzeln ein bisschen an diesem und jenem am Schiff herum und immer wieder finden wir uns dann unten am Kajüttisch wieder und es beginnt ein Gespräch: Wie hast du eigentlich deine Zeit im KBW in Erinnerung; wo ist heutige Politik eigentlich noch wirklich gesellschaftlich gestaltend - war sie das jemals? - ja gut, in den zwanziger Jahren aber ohne Chance der Realisierung – nach 45 vielleicht ein paar Jahre; ist nicht die Kubanische Revolution eine wirklich gesellschaftlich gestaltende Kraft, möglicherweise noch immer? In China ist sie gestaltend gewesen – immer noch, wie lange noch? Dann über die neue These der chinesischen Politik, dass die jetzt Reichen nur die ersten sind einer künftigen reichen chinesischen Gesellschaft (Barbara und Uwe waren vor gut 25 Jahren in der Phase, als China den Ost- und Süd- Provinzen die gelenkte freie Marktwirtschaft einführte, für ein Jahr in China); Welche Gesellungsformen sind in unserer heutigen Gesellschaft möglich und nötig, um Menschen wieder miteinander in einen lebendigen Kontakt und eine politisch und gesellschaftlich gestaltende Beziehung zu bringen; Und immer wieder kommt Uwe auf mein Buch zurück, das er hier mit Intensität und Begeisterung liest: Thomas Junker und Sabine Paul: „Der Darwin-Code. Die Evolution erklärt unser Leben“ und unsere Gespräche springen vom Säbelzahntiger zum freien Willen, von den Malereien in der Cro-Magnon-Höhle zu Darwins Theorie und und und und unsere Nächte werden entsprechend lang.

Doch morgens wird um 06:30 geweckt, da ist Uwe knüppelhart – nur heute nicht, weil Sonntag ist und sowieso der Wind nichts zuließ und zudem die Regenfladen hier waagerecht über die Boote schossen.

Heute dann, als die Sonne zaghaft wieder hinter den Wolken hervorkam, machen wir eine kleine Wanderung hier an der Küste lang und wundern uns immer wieder, wie die Menschen wohl hier in den weit auseinanderliegenden Gehöften leben mögen.

Kaum haben wir angefangen , darüber zu reden, sehen wir vor uns eine etwa 80zigjährige Frau, die wir freundlich Grüßen und sie auch etwas zu uns sagt, was wir aber nicht verstehen, so wie uns nicht verstand und fragen uns, wie sich diese Fraue hier wohl mit Lebensmittel versorgt, 20, 30 Kilometer von einem Lebensmittelladen entfernt.

Morgen könnte es hoffentlich weitergehen. Die längste Strecke liegt vor uns, mindestens 90 Seemeilen bis in die finnischen Schären, aber die Nächte sind hier inzwischen so hell, dass von Nacht eigentlich nicht mehr die Rede sein kann.

Schaun wir mal.

 

 

 

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