von Jörg Streese

Platt vorm Laken nach Uusikaupunki

Platt vorm Laken nach Uusikaupunki

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Published on Juli 16th, 2013 @ 16:06:00 , using 597 words,
Platt vorm Laken nach Uusikaupunki
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Platt vorm Laken nach Uusikaupunki
Platt vorm Laken nach Uusikaupunki

 

2013_07_15

Platt vorm Laken nach Uusikaupunki

 

Da ich so schnell wie möglich weiter nach Uusikaupunki (Nystad) wollte, versprach der heutige Tag ein solches Vorhaben und um 11:00 schmiss ich die Leinen los.

 Der SW zwischen 3 und 4 Windstärken lies ein geruhsames Segeln erwarten und ich lief bei dem Wind mit meinem Nordkurs und unter Groß und SWF zwischen 5 und 6 kn.

 Als ich meinen Punkt am Ende des Fahrwassers zwischen diesen großen Schären erreicht hatte, der Punkt, wo ich letztes mal Umkehren musste wegen meines Motorproblems, war etwa um 12:00 erreicht und jetzt mit meinem NE-Kurs hatte ich den Wind platt vorm Laken – und dass sollte auch so bleiben bis Uusikaupunki.

Inzwischen hatte sich der Himmel völlig zugezogen, ich war bei wolkenlosem blauem Himmel losgesegelt, und ich hatte das Gefühl, dass sich das Wetter ändern würde.

Und das tat es auch.

Der Wind brieste auf, MISS SOPHIE war unter dem heftig auffrischenden Wind schwer zu halten und querab der Schäre Pitkäriutta schoss ich in den Wind, drehte bei und nahm das Groß weg.

Jetzt nur mit der SWF, mit ihren 10 Quadratmetern segelte ich knapp einen Koten weniger, also jetzt zwieschen 4 und 5 kn, und ich hatte es hinten an der Pinne total entspannt und konnte mich des Lebens freuen, während ich vorher immer achtsam darauf zu achten hatte, dass der Wind nicht etwas das Großsegel halst und die Fock zudem immer wieder vorne einfiel, weil sie in den Windschatten des Großsegels geraten war.

Aber der Wind nahm zu.

Als ich mich Uusikaupunli näherte, schon die ersten Stege und Yachtanlagen sah, überholte mich ein Finne, grüße, fragte, wo ich hinwolle und ich deutete auf eine Marina hin, die ein wenig weiter weg von der Stadt war und als er darauf nichts sagte, fragte ich, ob er etwas besseres wüsste und er deutete mir an, ihm zu folgen.

Etwas später waren wir mitten in der Stadt, er schwenkte in seinen Stegplatz ein und ich begab mich auf die Suche nach einem freien Liegeplatz, denn der Hafen war rammelvoll.

Auf der direkten Cityseite fand ich keinen Platz, deshalb ging ich auf die andere Seite, wo ich bald einen Platz fand, ohne Elektrik, die ich eh nicht brauche und ohne Wasser, was ich auch nicht brauche, dafür vermutlich umsonst.

Das Essen von Gestern war schnell warm gemacht, ein kurzer Gang in die City, die nichts besonderes bot und dann habe ich mich bei dem sehr warmen Abend ins Cockpit gesetzt und gelesen.

Eigentlich vom Schiff aus hier ganz schön, weil man mitten in der Stadt ist.

Irgendwann gegen Null Uhr wurde dann der Himmel bedrohlich schwarz und da der Wind von achtern kam und in meiner Cockpitpersenning ein riesiges Segel findet, machte ich hier zu.

 Und das war gut so.

Denn eine halbe Stunde später fing es hier im Hafen an zu heulen und der Nordwest keifte mit bis zu 7 windstärken durch die Takelagen. Dann kann man ganz behaglich in der Koje liegen, wenn man weiß, dass draussen alles sicher verzurrt ist.

Am nächsten Morgen jaulten immer noch die Windböen durch den Hafen, ich machte mich zum Tourist-Office auf und dann plünderte ich bei einem Tödler vier uralte Wassergläser noch aus der Sowjetzeit oder kurz danach für 4 EUR, kaufe noch einen weiteren Gummidämpfer für die vorderen Festmacheleinen und einen entsprechenden großdimensionierten Karabinerhaken dazu bei einem Laden etwas weiter weg, finde beides erstaunlich billig, geh noch beim Supermarkt vorbei, Gemüse, Dauerbrot und Käse und bin dann wieder an Bord.

Ich puzzle ein wenig rum, backe Brot und bekomme langsam mit, dass der Wind weniger wird und sich das Wetter wieder bessert.

Mal schaun, ob morgen segeln drin ist.

 

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