von Jörg Streese

....und schon wieder...... - nach Dirhami

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Published on August 3rd, 2017 @ 18:07:00 , using 419 words,
....und schon wieder...... - nach Dirhami
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Grau und Regenverhangen fing der Tag an und unsere Lust, weiter zu segeln war sehr gedämpft.

Aber gegen Mittag brach die Sonne durch, der Wind sollte ab Mittag über Süd nach West gehen, aber dann kräftig zulegen und auf gute 5 Beaufort hochgehen. 

12:00 mittags machen wir Leinen los und gehen auf unseren Nordostkurs, müssen aber schnell feststellen, dass der Wind längst auf Nordwest gegangen ist und es für uns bannig eng wird. Aber mit ein paar Kreuzschlägen in dem sehr engen Fahrwasser sehr nah an der Küste - vielleicht 100 meter - kriegen wir den Kurs gebacken, und Miss Sophie beisst sich 45 Grad zum Wind nordwärts.

Dann wird der Kurs ein wenig besser, der Wind ist jetzt auf gute 5 Beaufort angekommen und wir segeln mit 5 - 6 Knoten durchs langsam wellenreiche Wasser des Finnischen Meerbusens.

Gegen 17:00 Uhr sichten wir das erste Tonnenpaar der Ansteuerung von Dirhami, wir nehmen das Grosssegel runter und müssen nun gegen den Wind unter der Genua 2 an, backbord drohen Felsen und Steine und an Steuerbord kommt demnächst das gleiche.

Also den Jockel.

Und der streikt.

Ratlosigkeit. Er hat doch die ganze Zeit fraglos seine Arbeit getan.

Wieder Motoranlasser.

Nach zwei Minuten geht die Drehzahl runter, als ob ihm jemand den Saft abdreht.

Wir sind jetzt schon in dem betonnten sehr engen Fahrwasser zum Hafen, links und rechts drohen Felsen aus dem Wasser, dann merke ich, dass der Wind fast aus dem Hafen bläst, da kommen wir nicht unter Segeln rein.

Ruder rum und zurück.

Draussen schauen wir uns ratlos an.

Was tun?

Hafenmeister über UKW anfunken und um Schlepphilfe bitten?

Hier draussen die Nacht verbringen? Mit welchem Ziel?

Nochmal versuchen, Obadja um Hilfe bitten und den Motor mit liebevollen Gedanken an seine Arbeit erinnern?

In den Hafen unter Segel rein versuchen?

Wenn es schief geht, landen wir am Strand, was aber nicht sehr schlimm ist, weil der von der Kaimauer geschützt ist und dort keine Wellen sind.

Also los.

Der Motor muckt weiter. Geht aus, wieder anlassen, geht wieder aus, wir sind jetzt beim letzten Tonnenpaar angekommen, hier zu wenden geht nicht mehr, der Motor macht ein paar müde schlappe Umdrehungen, die steuerseitige Kaimauer ist mit dicken Reifen gefedert, da ran, Genua runter, Tampen irgendwo festgemacht und wir sind fest.

Puuuhhhhhh!!!!

War knapp, hat aber alles geklappt.

Jetzt lassen wir den letzten LAPHROAIG unsere Kehlen runterlaufen.

Und schütteln angsam den Stress aus unseren Gliedern.

Aber unsere heutigen Kochkünste reichen nur noch zu Spagetti mit Knoblauch - der allerdings reichlich mit den dementsprechenden Bier.

Wir messen kurz noch im Hafen den Wind: NorNordOst 5 - 6.

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