von Jörg Streese

Ich bin wieder auf dem Mond

Ich bin wieder auf dem Mond

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Published on August 26th, 2019 @ 18:01:00 , using 817 words,
Ich bin wieder auf dem Mond
Ich bin wieder auf dem Mond
Ich bin wieder auf dem Mond
Ich bin wieder auf dem Mond
Ich bin wieder auf dem Mond
Ich bin wieder auf dem Mond

Jetzt schreibe ich zum 5. Mal diesen Text und immer wenn ich ihn speichere und etwas später wieder aufrufen will, ist er weg. Ich arbeite mit AndrOpen Office, der Android-Version von Open Office.

Es kann sein, dass mein Speicher auf Grund der unendlich vielen Dokumente und Filme , die ich zu meinem Film-Thema hier gesucht und gefunden habe, bis zum Rand voll ist und deshalb AndrOpen Office nicht richtig speichert. Das werde ich demnächst übersprüfen, wenn ich die Zeit gefunden habe, die docs durchzugehen, welche wegkönnen und welche nicht.

Ich habe mich solange nicht gemeldet, weil ich hier nichts weiter als gearbeitet habe: Wie gesagt, ich habe mich in die Astrophysik reingefuchst, mich mit der Molekularbiologie beschäftigt, Dinge, die mich zuletzt vor 50 Jahren für mein Abi beschäftigt haben.
Is echt schwer für mich, mich in diese Materie reinzuarbeiten.

Aber die Tage habe ich einen Film auf youtube entdeckt, eine arte-france-Produktion, über die Mars-Mission, also die Vorbereitungen für einen bemannten und hoffentlich auch befrauten Flug zum Mars, der die schon bekannten Probleme erschärft mit sich bringt, wie sie bisher bei der Bewirtschaftung der ISS und den Mond-Landungen aufgetreten sind.

Und das hat völlig neue Problemfelder für mein Mond-FilmProjekt aufgetan.

Also

Meine Film-Protagonisten müssen auf der MondForschungsStation ein halbes Jahr lang arbeiten. D. h. sie sind der kosmischen Strahlung ein halbes Jahr lang ausgesetzt.
Das haben auch schon andere Besatzungsmitglieder der ISS hinter sich, aber über die Langzeitfolgen gibt es noch keine gesicherten Daten.

Für so lange Zeiten ist die Ernährung wichtig, vor allem wo frische Vitamine herkommen. Da wird auf der ISS mit dort angebauten bzw. wachsenen Salaten experimentiert. Und wenn ich das hier mal einbringen darf: weil auch hier in diesen nordischen Ländern frische Salate nicht immer selbstverständlich im Gemüseabteil der Supermärkte zu finden sind, zu mindest nicht hier auf dem Land, arbeite ich an Bord von Miss Sophie mit von Körnern gezogenen Sprossen. Zur Zeit nutze ich viel Weizen, Linsen und Buchweizen - das währe auch eine Alternative zu den Salatpflanzen auf der ISS.
Also neues Thema im Film: Kontinuierliche Betreuung der Salatpflanzen und der Sprossenkulturen (siehe Foto).

Auf der ISS ist für die Bordmitglieder 3 Stunden täglich Krafttraining angesetzt, weil innerhalb kürzester Zeit die Muskeln abbauen.
Bei meinem drei-wöchigen-Krankenhausaufenthalt war das so enorm, dass ich die erste Zeit einen Rollstuhl brauchte.
D.h. auch für den Mond mit seiner 1/6 Erdschwerkraft ist das dort tägliches Krafttraining 3 Stunden täglich und ich muss mich für die dazu gehören Geräte kümmern, die genau auf diese Aufgabe zugeschnitten sind (siehe Foto).

Wenn man so lange und so isoliert umgeben von einer menschenfeindlichen Umgebung arbeiten muss, ist es unerlässlich, ein ganz privates Hobby, ein ganz individuelles Interesse an etwas zu haben, um diese Zeiten durchzustehen. Sie müssen Abschalten gewähren. Sie müssen dafür sorgen, dass die Individualität aufrechterhalten bleibt, die sich sonst im grauen Arbeitsalltag zerreibt, denn in langen Zeiten auch auf so exponierten Posten wie Mond und ISS ist doch die Routine die den Alltag prägende Kraft - egal wo, ob im Weltall oder auf der dunklen Seite des Mondes, wovon man gut an einem Bierabend erzählen kann, aber ihn täglich durchzustehen ist etwas ganz anderes.
Für meinen einen Protagonisten, STEN, habe ich diese Leidenschaft, sie ist Teil des Films: Er ist zwar Techniker und Astronaut, aber gleichzeitig ein emotionaler, herumschlendender, herumvagabundierender "Spaziergänger", der sich für sehr verrückte Dinge interessieren kann. Deshalb stößt die Gedichtzeile, die er entdeckt, auf sein Interesse (siehe Foto) und wird ihn fortan "am Leben halten".
Dr. Aigars, Astrophysikerin, also Wissenschaftlerin, ist ganz anders: pragmatisch, zielorientiert und rational geht sie mit ihren Dingen um, da bin ich noch auf der Suche, was das denn für sie sein könnte, so ein ganz privater Bereich.

Menschen in solch extremen Situationen brauchen eine psychische Begleitung, weil in diesen abgesonderten Räumen natürlich all die Dinge hochkommen können, die hier auf der Erde unter den normalen Lebensumständen, mit den vielen Ablenkungen (Fernsehen, Kino, Freunde, Kneipen, Bummeln, Hobbys etc) nicht so zum Tragen kommen, dort aber wo all dies nicht ist, schnell in den Vordergrund geraten können.
So ist die Regel, dass jeder von den beiden einen Psychologen(In) für sich hat und die Regel ist, einmal am Tag nach dem Training eine email zu schreiben, die von der Erde aus beantwortet wird bzw. auf die reagiert wird. email deswegen, weil die mündliche Verständigung technisch sehr kompliziert und aufwendig ist und sich nicht für den täglichen Gebrauch eignet und weil das schriftliche Formulieren noch einmal eine Vertiefung darstellt, so etwas wie ein privates Tagebuch-Schreiben darstellt.

Letztes Thema, und dann bin ich auch fertig, Müll:
Da die ganze Verpflegung in eingeschweißter Form und dehydriert dort vorkommt, entstehen sofort riesige Müllmengen, die in irgendeiner Form gelagert werden müssen.
Und Müllhalden gibt es z.Z. auf dem Mond noch nicht, obwohl dort auch inzwischen einige Tonnen technischer Müll vor sich hinrotten.

Für heute genug.

 

zu den Bildern:

BIld 1: aus dem Film: UNEARTHED

BILD 2: arte-france: Auf zum Mars

Bild 3: Sprossen auf MIss Sophie

Bild 4: arte-france: Auf zum Mars

Bild 5: Gedicht-Zeile Film luna 3

Bild 6: Google-Bilder

 

Ich bin wieder auf dem Mond

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