von Jörg Streese

Im äußeren Schärengürtel nach Hanko

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Published on Juni 19th, 2013 @ 07:57:00 , using 234 words,
Im äußeren Schärengürtel nach Hanko
Im äußeren Schärengürtel nach Hanko
Im äußeren Schärengürtel nach Hanko

 

2013_06_19

Von Stuvuholmen nach Hanko

Wieder schlafen wir etwas länger, ich allerdings muss um 06:40 den Seewetterbericht hören und mitschreiben, weil er 70 Zentimeter von meinem Kopf entfernt durch den Lautsprecher tönt, und dann entscheiden wir, dass wir trotz Westwind westlich nach Hanko wollen und dafür den inneren Schärenweg wählen, der sehr verwinkelt und undurchschaubar scheint und wir dafür leider den Motor nutzen müssen.

Trotz Motor und trotz einigen Unsicherheiten, ob das dann wohl alles so richtig ist hier auf dem Weg, und ob das da vorne wohl der Durchgang durch diese zwei Schären ist und ob der wohl breit genug für MISS SOPHIE ist, sind wir nach 6 Stunden in Hanko, eine Kleinstadt mit schönen, alten Holzvillen und entsprechendem Ambiete und natürlich auch den anderen Stadtteilen, die wir aber hier jetzt einfach mal weglassen, ohne sie vergessen zu wollen.

Plan ist, in den nördlichen Schärengürtel zu segeln – aber dafür brauchen wir noch einen entsprechenden Seekartensatz, den wir aber zum Glück hier am Hafen bekommen, denn hier sind Buden aufgebaut, in denen alles mögliche verkauft wird, aber auch das hiesige Geschäft mit Segelprodukten hat hier eine Bude und wir ordern diese Karte für morgen früh und einen Rolle mit einem Ankergurtband, eine Vorrichtung, um in Schweden und Finnland anständig an den Ankerbojen und Schärenharken mit achterlichem Anker festmachen zu können.

Nicht billig, aber leider notwendig.

Und das heißt, dass wir wohl einige Zeit offline sein werden.

So long.

 

Zu Besuch bei Freunden auf einer Schäre

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Published on Juni 20th, 2013 @ 07:55:00 , using 357 words,
Zu Besuch bei Freunden auf einer Schäre
Zu Besuch bei Freunden auf einer Schäre
Zu Besuch bei Freunden auf einer Schäre
Zu Besuch bei Freunden auf einer Schäre
Zu Besuch bei Freunden auf einer Schäre
Zu Besuch bei Freunden auf einer Schäre
Zu Besuch bei Freunden auf einer Schäre

 

2013_06_18

Wir schlafen bis 09:00, früstücken und dann machen wir uns auf den Weg nach Tammissari.

Als wir losgemacht haben und an der benachbarten Schäre vorbei duseln, sehe ich, dass dort ein kleines Motorboot liegt.

Damit hatte ich nicht gerechnet, obwohl gehofft.

Elli und Nisse sind in ihrem Sommerhaus.

Ich runter, das Nebelhorn gegriffen und dreimal kräftig getrötet: sofort kommen aus drei bis vier Schärenhäusern die Männer und Frauen, um zu schauen, was da draussen los ist und eilen in ihre Boote, um Hilfe zu leisten.

Auch Elli und Nissen kommen aus ihrem Haus und ich beginne meine beiden Armen so kräftig wie möglich auf- und abzubewegen.....und dann begreifen sie, wer da winkt, weil sie mein Schiff wiedererkennen und winken genauso wild zurück.

Inzwischen sind diverse Nachbarn mit ihren Booten neben uns und wir können nur Abbitte leisten, dass wir keine Hilfe brauchen, sondern nur Elli und Nisse mitteilen wollten, dass ich wieder da bin. Und dann ist Nisse auch schon mit seinem Motorboot neben uns und läd uns in ihr ein, aber wir sagen ihm, wir müssen kurz nach Tammissari, etwas einkaufen und kommen am Abend bei ihnen gerne vorbei.

Der Wind lungert ein bisschen um unser Schiff rum und wir gondeln in dieser schönen Landschaft bei Sonnenschein langsam nach Tammissari, was uns ganz redcht ist nach unserem gestrigen Powertrip.

Kurzer Gang durch die Stadt, kleiner Einkauf von Gemüse und Antimückenspray und dann besuchen wir die Villa Schmidt, die von seinem Freund Aalto für ihn gezeichnet und hier am Wasser gebaut wurde siehe Tagebuch 2012_07_19.

Und dann ist es auch schon wieder so spät, dass wir uns beeilen müssen zurück zu kommen. Über uns droht ein Gewitter, aber es geht nicht los und auch der Regen fällt nur mit ein paar Tropfen, dann sind wir auch schon da.

Nisse bedeutet uns, dass wir an dem Steg der Nachbarn festmachen können und dann dann gibt es eine stürmische und herzliche Begrüssung und ein langer Abend mit Erzählen beginnt, begleitet von einem Essen aus süssen Waffeln, selbstgemachter Marmelade aus selbstgepflückten Blaubeeren und Erdbeeren der eigenen Schäre und natürlich Schlagsahne dazu.

Gegen 24 Uhr gehen wir dann wieder zurück zu unserer MISS SOPHIE.

 

Mit 7 kn nach Finnland gestürmt

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Published on Juni 18th, 2013 @ 12:26:00 , using 378 words,
Mit 7 kn nach Finnland gestürmt
Mit 7 kn nach Finnland gestürmt
Mit 7 kn nach Finnland gestürmt
Mit 7 kn nach Finnland gestürmt
Mit 7 kn nach Finnland gestürmt
Mit 7 kn nach Finnland gestürmt

 2013_06_17

Als wir um 07:40 (Deutsche Zueit 06:40) den Seewetterbericht noch einmal hören, ist er der gleiche wie am Abend: SW 5, abschwächend, See 1 bis eineinhalb Meter.

Als wir ablegen, hört der Regen auf, die Sonne kommt sehr zaghaft manchmal durch und wir motoren ein wenig mit gestzter Fock, in die ein leichter Wind weht, der dann aber schnell auf 4 Windstärken anwächst.

Um 09:30 ist der Motor schon ausgestellt, wir laufen mit Fock und zweifach gefrefftem Groß, schieben 30 Grad Lage bei einem WNW 4-5 und durchpflügen die sich langsam aufbauenden Seen mit 7 kn.

Um 12:00 sind wir bei den der Untiefentonnen der estnischen Festlandseite und haben jetzt den tiefen Teil des finnischen Meerbusens vor uns: Kurs 10 Grad. Die Wellen nehmen zu und haben zunehmens 1 Meter, sie kommen seitlich ein, weil wir einen etwas vorlicher als halben Wind steuern. Aber diese Wellen haben Kraft, richtig Kraft, weil sie eine lange Seestrecke hatten, um sich aufbauen zu können.

Keine Frage, es ist anstrengendes steuern, weil die jetzt auf eineinhalb Meter angewachsenen Wellen auszusteuern sind, MISS SOPHIE auf die Seite legen und der Wind ist inszwischen auf gute 5 Windstärken angewachsen, der in den richtigen Böen auch an die 6 heranreicht.

Die Seen, die der Bug hochschaufelt, wenn er im Wellental tief einbtaucht, laufen auf dem Seitendeck bis nach achtern, manchmal schäumt das Wasser an den neuen Fenstern hoch, aber alles ist super und es kommt kein Gedanke auf, der das Segelerleben stören könnte. Nur anstrengend ist es.

Alle drei Stunden wechseln wir uns an der Pinne ab, die gesamte Zeit haben wir zwischen 6,5 und 7,5 Knoten und wir machen eine der schnellsten Touren mit der betagten, aber sich jetzt wunderbar bewährenden MISS SOPHIE.

Gut gemach MISS SOPHIE.

Um 18:30 haben wir unseren internen Ansteuerungspunkt Fin_o2_tammissari_WP2 erreicht und laufen langsam in den Schärengürtel ein.

Super. Denn in unseren Planungsszenarien hatten wir bei der Vorhersage mit einem Einlaufen hier um vielleicht 21:00 / 22:00 Uhr gerechnet. Aber der Weg nach Tammissari ist mir zu lang und ich schlage vor, in einem mir bekannten Segelverein an eine Boje zu gehen, was wir auch machen.

Um 22:30 sind wir in Stuvuholmen an einer Boje fest.

Raus aus den Segelklamotten, Gaskocher an und ein anständiges Essen wird bereitet, das wir um 00:00 zu uns nehmen und glücklich, kaputt und zufrieden auf einen prima Segeltag zurückblicken.

Das letzte Bild wurde um 24:00 gemacht.

 

 

 

"Für alle Vorhersagegebiete besteht eine Starkwind- oder Sturmwarnung"

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Published on Juni 16th, 2013 @ 18:44:00 , using 427 words,
"Für alle Vorhersagegebiete besteht eine Starkwind- oder Sturmwarnung"
"Für alle Vorhersagegebiete besteht eine Starkwind- oder Sturmwarnung"
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"Für alle Vorhersagegebiete besteht eine Starkwind- oder Sturmwarnung"
"Für alle Vorhersagegebiete besteht eine Starkwind- oder Sturmwarnung"

 

2013_06_16 Heltermaa

Seit Tagen beginnt der Seewetterbericht mit den Worten: „Für alle Vorhersagegebiete besteht eine Starkwind- oder Sturmwarnung“ und am Tage und in der Nacht heulen immer wieder die Sturmböen durch die Takelage.

Dann haben wir uns in die Kajüte zurückgezogen und lesen und kochen, puzzeln und zutzeln ein bisschen an diesem und jenem am Schiff herum und immer wieder finden wir uns dann unten am Kajüttisch wieder und es beginnt ein Gespräch: Wie hast du eigentlich deine Zeit im KBW in Erinnerung; wo ist heutige Politik eigentlich noch wirklich gesellschaftlich gestaltend - war sie das jemals? - ja gut, in den zwanziger Jahren aber ohne Chance der Realisierung – nach 45 vielleicht ein paar Jahre; ist nicht die Kubanische Revolution eine wirklich gesellschaftlich gestaltende Kraft, möglicherweise noch immer? In China ist sie gestaltend gewesen – immer noch, wie lange noch? Dann über die neue These der chinesischen Politik, dass die jetzt Reichen nur die ersten sind einer künftigen reichen chinesischen Gesellschaft (Barbara und Uwe waren vor gut 25 Jahren in der Phase, als China den Ost- und Süd- Provinzen die gelenkte freie Marktwirtschaft einführte, für ein Jahr in China); Welche Gesellungsformen sind in unserer heutigen Gesellschaft möglich und nötig, um Menschen wieder miteinander in einen lebendigen Kontakt und eine politisch und gesellschaftlich gestaltende Beziehung zu bringen; Und immer wieder kommt Uwe auf mein Buch zurück, das er hier mit Intensität und Begeisterung liest: Thomas Junker und Sabine Paul: „Der Darwin-Code. Die Evolution erklärt unser Leben“ und unsere Gespräche springen vom Säbelzahntiger zum freien Willen, von den Malereien in der Cro-Magnon-Höhle zu Darwins Theorie und und und und unsere Nächte werden entsprechend lang.

Doch morgens wird um 06:30 geweckt, da ist Uwe knüppelhart – nur heute nicht, weil Sonntag ist und sowieso der Wind nichts zuließ und zudem die Regenfladen hier waagerecht über die Boote schossen.

Heute dann, als die Sonne zaghaft wieder hinter den Wolken hervorkam, machen wir eine kleine Wanderung hier an der Küste lang und wundern uns immer wieder, wie die Menschen wohl hier in den weit auseinanderliegenden Gehöften leben mögen.

Kaum haben wir angefangen , darüber zu reden, sehen wir vor uns eine etwa 80zigjährige Frau, die wir freundlich Grüßen und sie auch etwas zu uns sagt, was wir aber nicht verstehen, so wie uns nicht verstand und fragen uns, wie sich diese Fraue hier wohl mit Lebensmittel versorgt, 20, 30 Kilometer von einem Lebensmittelladen entfernt.

Morgen könnte es hoffentlich weitergehen. Die längste Strecke liegt vor uns, mindestens 90 Seemeilen bis in die finnischen Schären, aber die Nächte sind hier inzwischen so hell, dass von Nacht eigentlich nicht mehr die Rede sein kann.

Schaun wir mal.

 

 

 

Tauchgang zu alter Kultur

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Published on Juni 14th, 2013 @ 10:24:00 , using 373 words,
Tauchgang zu alter Kultur
Tauchgang zu alter Kultur
Tauchgang zu alter Kultur
Tauchgang zu alter Kultur
Tauchgang zu alter Kultur
Tauchgang zu alter Kultur
Tauchgang zu alter Kultur
Tauchgang zu alter Kultur

 

2013_06_14

Ausflug zu der alten Bischofsstadt Heltermaa auf dem Festland

Es Regnet.

Wir kaufen Tickets für die Fähre nach Heltermaa auf der Festlandsseite für 6 EUR für eine Fahrzeit von eineinhalb Stunden, essen an Bord gut und preisgünstig, müssen dort in einem uninteressanten Fährhafen bei Regen eine Stunde auf den Bus für die 13 Kilometer nach Heltermaa warten und steigen dort bei einem Einkaufzentrum aus. 

Von oben ströhmt das Wasser und Uwe holt seinen seemännischen Regenschutz raus: ein Regenschirm.

Ich bin ein wenig sprachlos ob so unseemännischer utensilien und versuche Uwe zu überzeugen, dass bei dem Wind ein Regenschirm nicht das sinnvollste  ist, was Uwe mit einer weltmännischen Bewegung als Papperlapapp abtut.

Wir springen vor dem Regen von Dachvorsprung zu Dachvorsprung Richtung altes Stadtzentrum, als ich plötzlich einen Friseur entdecke.

Rein, gefragt, ob sie auch Männer hier unter die Schere bringen und schon sitze ich auf dem Stuhl und bekommen endlich meine paar Haare wieder in Fassung gebracht.

Wieder versuchen wir dem Regen ein Schnippchen zu schlagen, als ich ein mir vertrautes Geschäft entdecke: Ein Second-Hand-Laden lockt und ich ziehe Uwe hinter mir her dort rein, strebe zielstrebig den Jacken zu und bald habe ich eine weiße, absolut wasserdichte Helly-Hansen-Segeljacke auch noch in der für Uwe geeigneten Größe für 8 EUR in der Hand.

Als wir dort noch ein bisschen rumstöbern, entdecken wir diesen uralten Bullerjan, einen unübertroffen sicher arbeitenden Ofen der Kriegsjahre aus Deutschland und sind ganz hin und weg, weil er hier nicht zu Dekorationszwecken steht, sondern diese Räumlchkeiten im Winter heizt.

Nun brauchen wir draußen nichts mehr fürchten und wir strömern durch die Stadt, wo wir bald hinter den Dächern irgend etwas Altes entdecken.

Dann stehen wir in der Burg des ehemaligen Bischofssitzes aus dem 13. Jahrhundert, können uns garnicht sattsehen an den Mauern und Türmen, löhnen den Eintritt und stehen bald in dem riesig hohen Kirchenschiff der Domkirche, in der gerade Filmaufnahmen gemacht werden.

Nach zwei Stunden haben wir genug und kümmern uns langsam um eine Rückfahrt, d.h. Busabfuhrzeiten und Standorte müssen erkundet und mit den Schiffsabfahrzeiten synchronisiert werden.

Die restliche halbe Stunde gehen wir noch auf ein Bier in eine ehemalige Apotheke und dann sitzen wir trocken und geschützt in der Fähre, die durch einen heulenden SW zurück auf die Insel Hiiumaa fährt.

 

 

 

 

 

....Huuiiii nach Hiiumaa

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Published on Juni 13th, 2013 @ 10:14:00 , using 379 words,
....Huuiiii nach Hiiumaa
....Huuiiii nach Hiiumaa
....Huuiiii nach Hiiumaa
....Huuiiii nach Hiiumaa

 

2013_06_13 Von Virtsu nach Heltermaa auf der Insel Hiiumaa

2015, vollständigt bedeckter Himmel mit hohen Schichtwolken, SW 2, später 3-4 (5), 20 Grad

 

Da ab jetzt unser und mein Segeln in den teuren Ländern Finnland und Schweden stattfinden wird, machen wir hier einen Großeinkauf, um unsere und später meine Reisekasse zu entlasten.

Dreimal müssen wir den Weg zwischen MISS SOPHIE und dem Supermarkt bewältigen , aber dann sind wir für die nächsten Jahre versorgt.

Dabei müssen wir immer wieder über den Steg an den ehemaligen Brutstätten der hier ansässigen Seeschwalben in den dort hängenden Autoreifen vorbei, deren Jungtiere uns als Feinde entlarven und in Sturzflügen auf unsere Köpfe zielen, die nur mit heftigen Wedeln der Arnme über unseren Köpfen geschützt werden können.

Nachdem fast alles verstaut ist, wird zum Schluss eine Bierdose durch den scharfen Rand des in der Mastnut laufenden Feststellers des Bootsmannstuhles aufgerissen und ich muss in windeseile alles wieder aus der Vorschiffskoje rausreissen, um das inzwischen sich auf den Weg in die unzugängliche Bilge befindliche Bier daran zu hindern, sich dort unten geruchsweise auszutoben und Wasser auf die Mühlen der Antialkoholikerfraktion zu kippen.

Aber dann ist alles verstaut, und um 13:30 legen wir bei achterlichen Wind SW 2 ab und baumen die Fock zum Groß aus.

Langsam nimmt der Wind zu und zum Schluss kommt er mit guten 4 Beaufort etwas westlicher ein.

Als wir in die Zufahrtsrinne zu dem Fährhafen von Heltermaa sind und den Wind sehr spitz von vorne bekommen, möchte Uwe sehr nahe an einer Fahrwassertonne die Fock dichter holen, geht in den Wind, damit ich sie dichtholen kann und kommt quasi einen Meter vor der Tonne zum stehen. Eine kurze Ratlsigkeit durchzieht seinen Blick, ich rase zum Motor, ganz kurz Gas durchgedrückt, dann sind wir frei und mein Herz beginnt wieder normal zu schlagen und Uwe schlägt sich mit der Hand an den Kopf:“....wie konnte ich nur....“.

Alles gut und wir sind eine halbe Stunde später im Hafen, wo es sofort anfängt, aufzubrisen und ein paar Stunden später fangen die Wanten und Stagen an zu singen.

In der Nacht dann Sturmwolken am ganzen Himmel und wir prosten uns bei dem Bestand fröhlich zu.

Die nächsten Tage haben wir Landurlaub. Die gesamte Nord- und Ostsee wird von südlichen Winden zwischen 5 und 8 Beaufort durchpflügt. Ein Grund für uns, uns der hiesigen Kultur zu widmen.

 

..wurde dann doch noch schönes segeln: nach Virtsu

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Published on Juni 12th, 2013 @ 10:03:00 , using 357 words,
..wurde dann doch noch schönes segeln: nach Virtsu
..wurde dann doch noch schönes segeln: nach Virtsu
..wurde dann doch noch schönes segeln: nach Virtsu
..wurde dann doch noch schönes segeln: nach Virtsu

 

2013_06_12

 

1014 mit steigender Tendenz, ein Viertel bedeckter Himmel, später wolkenlos, 20 Grad

Uwe weckt um 06:30, Wetterbericht um 06:40, der nichts neues bringt und vom Blick auf den Windex bestätigt wird: NW 2.

Scheiße.

Um 07:30 legen wir ab, Groß und Fock und lassen den Motor mitlaufen mit 1500 Umdrehungen.

Dann fällt die Fock immer wieder ein und wir nehmen sie runter und drehen den Motor auf 1500 Umdrehungen, d.h 5 kn.

Um 10:00 dreht der Wind mehr auf West und wir setzen wieder die
Fock dazu.

Um 11:00 muckt der Motor plötzlich. Geht langsam mit der Drehzahl runter, so, als sei das ganz selbstverständlich.

Wir gucken uns etwas sprachlos an, der Motor ist jetzt auf 1000 und geht weiter und bevor er ganz ausgeht, kuppel ich das Getriebe aus und lasse ihn im Leerlauf laufen. Ohne Mucken.

Ich gehe runter und schaue alles nach, was man da so Nachschauen kann als Nichtfachmann. Dann gehe ich in den Leerlauf und drehe die Umdrehungen wieder hoch – macht er kommentarlos.

Wir schauen uns wieder etwas fragend an und dann lassen wir ihn wieder seine Arbeit machen, was er auch ohne Mucken macht.

Um 13:00 Uhr ist der Wind auf Süd 3 und wir baumen die Fock aus.

13:30 macht der Motor das gleiche Spiel noch einmal.

Um 14:00 ist der Wind auf S 4. Wir gönnen dem Motor jetzt eine Ruhepause in der Hoffnung, dass er sich jetzt etwas besinnen kann und setzen zu der ausgebaumten Fock auf der Steuerbordseite die SWF, die wir mit dem Enterhaken ausbaumen.

Wunderbar. Wir laufen damit 5-6 kn, die Sonne lacht, wir schauen uns an, prosten uns mit der Teemuck zu und alles ist happy. Wir ahnen, was es heißt, auf der Barfußroute in die Karibik zu segeln.

Um 19:00 Uhr nehmen wir die SWF runter, weil der Wind westlicher einkommt mit 3-4 Windstärken.

Dann wird er schwächer, aber wir sehen die Fähren schon und den Fährhafen von Virtsu, wo wir um 20:30 fest sind.

Für den Supermarkt leider zu spät und so werden wir den Abend wohl mit einer Dose Bier zusammen verbringen müssen.

Insgesamt aber sind wir mit dem Tag zufrieden. Das Segeln über die Hälfte des Tages bei einer Gesamtstrecke von ca. 60 sm hat uns für die Motorphase dann doch entschädigt.

 

 

 

Wind, noch mehr Wind und dann noch aus der falschen Richtung

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Published on Juni 11th, 2013 @ 19:54:00 , using 304 words,
Wind, noch mehr Wind und dann noch aus der falschen Richtung
Wind, noch mehr Wind und dann noch aus der falschen Richtung
Wind, noch mehr Wind und dann noch aus der falschen Richtung
Wind, noch mehr Wind und dann noch aus der falschen Richtung

 

2013_06_11 Ruhnu

1002 fallend, W – NW 3, halbbedeckter Himmel, 26 Grad

Der abendliche Seewetterbericht gab uns dann gestern Abend nach dem etwas entmotivierenden Abbruch den Rest: NW-W 3, später 4-5, Gefahr von Schauerböen. Aus der Traum, nördlich zu kommen.

Wir wälzen Karten und Handbücher, aber bei der Windrichtung und den Strecken bleibt uns nur die Möglichkeit, hier abzuwarten.

Dafür aber ist das einer der besten Orte überhaupt.

So war es denn auch, der Wind fing langsam an, in den Wanten zu pfeifen und wir richten es uns gemütlich an Bord ein: Polster raus, Buch auf den Schoß, Tee in die Kannen und dann schwirren wir ab in fremde Welten.

In diese z.B.: A.E.Johann „Abenteuer der Ferne“, Lingen-Verlag.

Johann ist/war Journalist und Schriftsteller von Lebensberichten aus aller Welt. Er suchte die besonderen Lebensverhältnisse normaler Menschen, z.B. 1927 dtsch. Auswanderer in Kanada. Dazu begab er sich in die selbe Situation und lebte Jahre lang als Holzfäller mit ihnen. So entstanden seine Berichte, meist einfache Menschen und ihre gigantischen Leistungen. Spannende Geschichten von 1927 bis 1961 von Kalifornien bis Japan, die meisten aus der sog. 3. Welt, besonders aus Afrika. Faktenreich, erhellend, Verständnis fördernd und tief humanistisch geprägt sind die hoch lebendig beschriebenen wahren 19 Lebensgeschichten, zutiefst berührend. (Uwe)

Der abendliche Wetterbericht bleibt der gleiche wie vom Vortag, nur das das Baro noch mehr fällt und wir beschließen, dem Seeschicksal noch eine kleine Chance zu geben, in dem wir morgen früh um 06:40 noch einmal den Seewetterbericht hören wollen, dann werfe ich die Hörfassung von Moby Dick in das Radio und wir hören die 1. CD der wunderschön gelesenen Fassung.

Der Morgen bringt nichts neues und wir frühstücken etwas beleidigt und bekommen uns erst langsam wieder in den Griff, als sich dann um 11:05 mit der Windprognose für morgen eine hoffnungsvolle Spannung eregibt, denn es soll W 3 werden. Wir werden also über den Finnischen Meerbusen nach Schweden über die Alandinseln gehen.

 

Segeln. Erst Montu, dann Kuivastu, dann Kuressaare – und dann sind wir wieder in Ruhnu.

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Published on Juni 9th, 2013 @ 15:42:00 , using 473 words,
Segeln. Erst Montu, dann Kuivastu, dann Kuressaare – und dann sind wir wieder in Ruhnu.
Segeln. Erst Montu, dann Kuivastu, dann Kuressaare – und dann sind wir wieder in Ruhnu.
Segeln. Erst Montu, dann Kuivastu, dann Kuressaare – und dann sind wir wieder in Ruhnu.

 

2013_06_09

1007, Tendenz fallend, wolkenloser Himmel, W 3-4, 17 Grad

Der Seewetterbericht sagt SW 3, später dann auf NW bis W drehend vorausgesagt.

 

Unsere Planung nach Montu zu segeln geht damit nicht, aber nördlich davon liegt Kuressare mit seiner uralten und in europa einmalig in diesem Zustand erhaltenen Burg des Deutschen Ordens mit 5 Meter dicken Mauern – und da soll es hin.

Ein genauer Blick auf die Seekarte hätt uns darüber belerht, dass das einen NordNordWest-Kurs erfordert, an den bei einem Am-Wind-Segeln von MISS SOPHIE von 50 – 60 Grad überhaupt nicht zu denken ist.

Aber wir sind da noch nicht richtig wieder drin im Segelberuf, was wir dann bald feststellen.

Ich richte den Kurs auf dem Kartenplotter auf Kuivastu, was nördlich liegt und schon sind wir auf Kurs.

Bei den drei bis vier Windstärken rennt MISS SOPHIE unter Groß und Fock los wie ein junges Pfohlen und wir preschen mit bis zu 6,5 kn durchs Wasser, die Segel stehen blendend, die Sonne zeigt sich von ihrer besten Seite, der von Uwe gekochte Tee ist heiß, ich mache ein Frühstück und alles ist bestens.

Bald haben wir die fast runde kleine Insel Ruhnu mit ihrem Nordkap querab, ich gehe mal runter an die Karte, Uwe steuert heute gradlinig und beständig, als wäre er auf diesem Schiff geboren und ich setze mich an den Kartentisch und verschaffe mir mal einen Überblick.

Als ich Karte und Kurs auf dem Kartenplotter vergleiche, gucke ich etwas komisch. Von der Nordspitze der Insel Ruhnu verläuft der Kurs auf Kuressaare NordWest, im Kartenplotter ist ein Nordkurs verzeichnet, den wir auch steuern. Hääähhhh????

Dann begreife ich: Ich habe im Verzeichnis der von mir aufgezeichneten Plottpunkte im Kartenplotter Kuressaare mit Kuivastu verwechselt. Und Kuressaare können wir mit dem West nicht anglegen, denn MISS SOPHIE braucht mindestens 50 Grad zum Wind.

Wir gucken etwas blöd aus der Wäsche, dann schmeissen wir das Ruder rum und segeln zurück.

War aber ein schönes segeln und unsere Segelmanöver fangen an auch schon richtig gut zu funktionieren, und das ist ja auch schon mal eine Erfahrungh, so dass der heutige Tag, abgesehen von der nachschlafenden Zeit des Aufstehens, nicht ganz umsonst gewesen ist.

Wir sind wieder im Hafen, als die anderen Yachten mit der Kaffeemuck im Cockpitt sitzen, grüssen freundlich und machen uns nun selbst über ein für uns spätes Frühstück her.

Lehren aus diesem Tag:

  • Abends gemeinsam an der Seekarte den nächsten Törn bestrechen

  • morgens auf der Grundlage des wirklichen Windes und der Windprognose noch einmal durchdenken

  • und das AmWindSegeln von MISS SOPHIE von 50 – 60 Grad einberechnen

 

Und damit wurde es dann doch noch ein guter, wichtiger Segeltag.

Übrigens ging der Wind dann am Mittag wirklich auf Süd.

Ein paar Stunden später aber kam er aus Nord und zwar kräftig – und wir gucken uns etwas ungläubig an.

Da hat uns aber eine gütige Hand ziemlich früh zu einer Umkehr verholfen, denn der Nord kommt mit gut 4 Windstärken.

 

Die kleine Insel Ruhnu

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Published on Juni 8th, 2013 @ 15:22:00 , using 144 words,
Die kleine Insel Ruhnu
Die kleine Insel Ruhnu
Die kleine Insel Ruhnu
Die kleine Insel Ruhnu
Die kleine Insel Ruhnu

 

 

2013_06_09 Ruhnu

1015, Tendenz gleichbleibend, wolkenloser Himmel, W 3, 22 Grad

Im Prinzip wollen wir so schnell wie möglich über Gotland nach Schweden kommen. D.h. wir brauch Süd, Ost, notfalls noch Nord-Ost, aber keinen West und den haben wir.

Strandspaziergang.

Wir wandern an der Ostküste lang, bis dichte Reetfelder uns in den Wald zwingen und den wollen wir nicht noch einmal.

Ich bastel ein bischen hier dran rum und da dran rum, Uwe kocht sehr leckker Schmorgurken mit Kartoffeln fleischlos, ich backe Brot und dann trinken wir unser letztes Dosenbier dazu.

Eigentlich sind wir müde, finden aber nicht den Weg in die Koje und so wird es wieder mal halb eins, dass heißt halb zwei hiesiger Zeit und Uwe wird in drei Stunden „Reise, Reise“ erst flüstern, dann etwas lauter und zum Schluss mich kräftig an den nicht vorhandenen Haaren notfalls aus der Hundekoje zerren.

Es soll weitergehen.

 

 

 

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